EU will mehr Rindfleisch aus den USA importieren

Am Freitag kündigte der US-Präsident Donald Trump ein Handelsabkommen zwischen den USA und der EU an, indem die EU Fleischproduzenten in den USA die Abnahme von jährlich zehntausenden Tonnen hormonfreien Rindfleisches garantiert. Tierschutzorganisationen sprechen sich klarerweise dagegen aus.
Laut VIER PFOTEN widerspricht es nicht nur den Klimaschutzzielen und schwächt die europäischen Bauern; die EU unterstützt damit ein Tierqualprodukt, das die Würde von Tieren komplett missachtet.

Feedlots: Rinderzucht in den USA mit hochkonzentriertem Kraftfutter

Denn Rinder werden in den USA meist in sogenannten Feedlots gemästet. Bei dieser Art von Mastbetrieb werden Rinder mit hochkonzentriertem Kraftfutter innerhalb von drei bis vier Monaten auf ein Gewicht gemästet, für das die Tiere auf einer freien Weide etwa drei Jahre brauchen würden. Sie erhalten kein wiederkäuergerechtes Futter, sondern nur Maissilage und Kraftfutter, haben keinerlei Schutz vor Sonne oder Regen, und Eingriffe werden ohne Schmerzmittel und Narkotika durchgeführt.

Martina Stephany, Leiterin der Abteilung Nutztiere und Ernährung bei VIER PFOTEN meint dazu

Deals wie dieser zeigen den völlig falschen Ansatz der Politik, Tiere wie Ware zu behandeln. Tierqual darf nicht gefördert werden, weder innerhalb der EU noch bei Importprodukten. Nutztiere sind fühlende Wesen, die rechtlich geschützt und würdevoll behandelt werden sollen. Die industrielle Tierhaltung bedeutet nicht nur Qualen für die Tiere, sondern sie zerstört auch maßgeblich unseren Planeten

und fordert die EU auf, keine Deals zu Tierqualprodukten mit den USA oder anderen Ländern einzugehen, sondern stattdessen Tierschutzstandards für Importprodukte einzuführen. Außerdem sollte die EU jene EU-Bauern finanziell fördern, die höhere Tierschutzstandards erfüllen.

Auch die Haltungsbedingungen in den konventionellen Mastbetrieben der EU haben Tierschutzprobleme, z.B. keinen Auslauf für die Tiere, Vollspaltenboden, kein wiederkäuergerechtes Futter sowie Eingriffe ohne Schmerzmittel und Narkotika. Daher fordert VIER PFOTEN von Politik und Industrie ein grundlegendes Umdenken, in dem das Tier und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, die Tierproduktion reduziert wird und Alternativen zu Fleisch gefördert werden.

Schon bei den derzeitigen Verhandlungen zum Mercusor-Handelsabkommen ist in der Diskussion, billige Tierprodukte aus südamerikanischen Ländern in die EU zu importieren, die keinen Tierschutzgesetzen folgen. Dies hat bei europäischen Bauern für Empörung gesorgt.

Konsumenten wird das 3R Prinzip empfohlen:

  • Reduce
  • Refine
  • Replace

Reduzieren Sie tierische Lebensmittel, achten Sie beim Kauf tierischer Lebensmittel auf die Herkunft und Tierschutzsiegel wie das VIER PFOTEN Gütesiegel „Tierschutz-kontrolliert“ und ersetzen Sie Fleisch, Milch und Eier so oft wie möglich mit pflanzlichen Produkten. Jeder Mensch kann durch sein Konsumverhalten mitbestimmen, wie Tiere in unserer Gesellschaft leben.

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